Category Archives: Färberpflanzen

Indigo – Blau

Seit langem habe ich wieder einmal mit der Pflanzenfarbe Indigo BLAU gefärbt. Indigo ist eine der Prinzessinnen unter den Pflanzenfarben und möchte dementsprechend behandelt werden: Die Temperatur zum Färben muss zwischen 45 und 55 Grad sein, die Küpe muss alkalisch eingestellt und sauerstoffreduziert sein.

Ins etwa 50° C warme Wasser kommt dann die sogenannte Stammküpe, der vorher angesetzte Indigofarbstoff.

 

Nach einiger Zeit bildet sich an der Oberfläche die metallisch schimmernde “Blume” und man weiß, das man auf dem richtigen Weg ist. Diese Haut hinterlässt auf Seidentücher unschöne Flecken. Deswegen färbe ich zuerst immer einen Wollstrang, mit dem ich diese Blume sozusagen aufsauge.

 

Vom Färben selbst hab ich leider keine Bilder, da mir meine Fotografin abhanden gekommen ist 😁. Die gefärbten Wollen und Seiden bekommen einen schonenden Schleudergang in einer alten Toplader-Wäscheschleuder und trocknen dann lose hängend an der frischen Luft. Das ist sehr wichtig, da sich das schöne Blau des Indigos erst in Verbindung mit Sauerstoff entfaltet. Bin grad total begeistert von den Wollsträngen. Ein so schönes dunkles Blau und so ein traumhaft reines türkises Türkis habe ich schon lange nicht mehr hergebracht. Schön. Der Tag ist gerettet!

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Es blüht, es blüht,…

…die Färberhülse, Baptisia australis.

Die Indianer Nordamerikas haben mit dieser Staude Blau gefärbt. Bis heute ist nicht klar, wie sie das bewerkstelligt haben. 

Ich hab jedenfalls kein Blau hergebracht, bei mir wurden die Ergebnisse sehr unterschiedlich. Je nachdem, wie das Kaut – ganze Stengel und Blätter – beim Färben behandelt worden sind, hat sich ein leuchtendes Gelb oder direkt ein sattes Grün ergeben…faszinierend!!! Färberhülse ist also ein direkter Grünfärber, cool!

Wolle selber habe ich mittlerweilen keine mehr, Farbmuster gibts noch. 

Es blüht, es blüht…

der Färberwaid. Die Blüte erfolgt beim Färberwaid bei den zweijährigen Pflanzen. Der Waid am Bild wurde also letzten Frühling gesäat, hat überwintert, blüht jetzt und bildet bis im Herbst Samen aus. 

Zu seinen Füßen gedeiht bereits die nächste Generation. Diese Pflanzen habe ich heuer im zeitigen Frühjahr ausgesäat. Ab Juli werden diese einjährigen Blätter zum Blau-Färben verwendet. 

Es blüht, es blüht…

…der Wiesenkerbel!

Im Eck unseres Himbeerbeetes steht ein Ansichtsexemplar des Wiesenkerbels. Gut erkennbar ist die Pflanze als luftig, leichte weisse Wolke.

Hier noch zwei Detailbilder: die locker angeordneten Blüten und die charakteristischen Blätter des Wiesenkerbels.

 

Zum Gelb-Färben nehme ich gerne Pflanzen, die noch nicht ganz so weit aufgeblüht sind. 

Kurse 2016

Anfang Juli gibt es wieder den bewährten Kurs zum Färben mit Naturfarben – direkt bei mir in der Werkstatt:

Freitag, 1. + Samstag, 2. Juli 2016

Die Magie der Naturfärberei

Wir machen uns auf zu den bunten Anfängen der alten Färberei und zaubern die Farben, die uns die Natur schenkt auf Wolle und Seide.
Fast magisch mutet es an, wenn wir mit Hitze und Wasser die Farben aus den Pflanzen lösen und auf Textilien bringen.

Rainfarn2011 (5)SchurMax2014-10 (11)Schruns2010 (6) - KopieKrapp2014 (8) - Kopie

genauere Infos und Anmeldung hier

Am ersten Ferien-Samstag sind die Kinder eingeladen, unseren Fackel-Kurs zu besuchen:

Samstag, 9. Juli 2016

Für Kinder ab 6 Jahren: Wachstuchfackeln selber herstellen

Die fertigen Fackeln können in die Erde oder in einen Pflanztopf gesteckt werden (keine Handfackel!) und brennen etwa 1,5 Stunden. Mit ihren leuchtenden Flammen zaubern sie stimmige Atmosphäre bei der Grill- oder Geburtstagsparty, bringen Romantik in Hochzeitsfeiern oder weisen später im Jahr dem Nikolaus den Weg.

Zur Herstellung…

Fackeln2014 (9) - ZuschnittFackeln2014 (3) - ZuschnittFackeln2014 (23) - ZuschnittFackeln2015 (24)klein

Kurs: Magie der Pflanzenfarben

Die Magie der Naturfärberei 2015

Wir machen uns auf zu den bunten Anfängen der alten Färberei und zaubern die Farben, die uns die Natur schenkt auf Wolle und Seide.
Fast magisch mutet es an, wenn wir mit Hitze und Wasser die Farben aus den Pflanzen lösen und auf Textilien bringen.

Rainfarn2011 (5)SchurMax2014-10 (11)Schruns2010 (6) - KopieKrapp2014 (8) - Kopie

Kurstermin: Fr, 2. 10. – Sa, 3. 10. 2015 jeweils von 9.00.–18.00. Uhr, Mittagspause

Kursort: Kerzenwerkstatt & Naturfärberei, Sulzberg, Österreich

Materialkosten: 40,- € für Material, Skriptum, 500 g gefärbte Wolle und Seide

Kursbeitrag: Der Veranstalter dieses Kurses ist der Verein „Allgäuer Kräuterland“: 130,- € für Mitglieder des Vereins bzw. 150,- für Nichtmitglieder

Mitzubringen: Schreibsachen, Schere, reißfeste Fäden zum Abbinden der Wolle, Gummihandschuhe, Arbeitskleidung, ev. Regenjacke für draußen;

Weitere Informationen:
Kursleitung Andrea Hagspiel-Rebholz, Schüssel 293, 6934 Sulzberg, Österreich
tel. 0043 664 12 13 326
www.dieflotte.at oder andrea@kerzenwerkstatt.at

Anmeldung:
Bei der Kursleitung Andrea Hagspiel-Rebholz oder direkt bei
Allgäuer Kräuterland – Anna Gollong: 0049 8375 9298 118 oder
www.allgaeuer-kraeuterland.de

hier finden Sie weitere Kurse und Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten

Kursangebot im Juli

Die Magie der Naturfärberei 2015

Wir machen uns auf zu den bunten Anfängen der alten Färberei und zaubern die Farben, die uns die Natur schenkt auf Wolle und Seide. Fast magisch mutet es an, wenn wir mit Hitze und Wasser die Farben aus den Pflanzen lösen und auf Textilien bringen.
Wir färben erdiges Braun, strahlendes Pink, leuchtendes Gelb und moosiges Grün und arbeiten mit Pflanzen aus dem eigenen Garten und zugekauften Färbestoffen.

Kurstermin: Freitag, 3. Juli und Samstag, 4. Juli, 2015 jeweils von 9.00. – 17.00. Uhr, mit Mittagspause

Materialkosten: 40,- für Material, Skriptum, 300 gr gefärbte Wolle und Seide

Kursbeitrag: 130,- (110,- ab 5 Teilnehmer)

Mitzubringen: Schreibsachen, Schere, reißfeste Fäden zum Abbinden der Wolle, Plastikeimer, Gummihandschuhe, Arbeitskleidung, ev. Regenjacke für draußen.

Anmeldung: andrea@kerzenwerkstatt.at

Rainfarn2011 (5)SchurMax2014-10 (11)

Detaillierte Kursbeschreibung

Am Freitag liegt der Schwerpunkt auf den Themen: Farbbäder ansetzten, Vorbereitung der Wolle, Beizen
Wir werden die bereits vorbereiteten Farbbäder mit Walnuss-Schalen und Cochenille fertig machen und Braun und Pink färben. Daneben lernen wir das Beizen mit Alaun und das Beizen mit Kaltbeize Al kennen. Wir machen einen Spaziergang zu den verschiedenen Färberpflanzen in meinem Garten, ernten den Rainfarn und setzten damit ein Farbbad an.

Schruns2010 (6)Kerbel2013 (3)Schruns2010 (17)

Die Schwerpunkte am Samstag sind: weiteres Basiswissen, Entwicklungsbäder, Nachbehandlung der Wolle, Dokumentation
Wir werden zuerst das Farbbad mit Rainfarn fertig machen und Gelb färben. Dieses werden wir später teilweise weiterentwickeln zu Grün.
Gefärbt wird mit Walnuss Beige und mit Cochenille Rosa. Gemeinsam erstellen wir eine Musterkarte unserer Färbungen. 

Cochenille2011 (7)Schruns2010 (3)

Die Wartezeiten, in denen sich die Färbungen entwickeln, nutzen wir für Theorie und Austausch.

Der Kurs ist angelegt für 3 bis max. 8 Teilnehmer.

Wir arbeiten in der Werkstatt und im Freien (Kleidung dem jeweiligen Wetter anpassen). Es gibt Obst und eine Jause mit Kaffee und Kuchen. Das Mittagessen bitte selber mitbringen oder das Gasthaus (5 km) besuchen.

Projekt: GRAU – 4. Tag: Blauholz – Gedanken und so…

Für die Probefärbungen für Katharina habe ich Blauholzspäne bestellt. Blauholz ist auch wieder ein Material, welches ich bisher zum Färben nicht verwendet habe. Irgendwie – wie soll ich sagen – habe ich keinen Bezug dazu, es hat mich bisher nicht interessiert. Jene Pflanzen, auf deren Färbungen ich neugierig war, habe ich mir entweder in meinen Garten geholt und dann geerntet (beziehungsweise mir vorgenommen, dies noch zu machen) oder ich habe die Färbedroge davon gekauft und ausprobiert. Bei Blauholz war das nie der Fall. In der Literatur und in verschiedenen Medien im Internet habe ich zwar immer wieder wunderschöne Blaufärbungen gesehen, hatte jetzt aber nie das Bedürfnis, selber auch Versuche mit diesem Material zu machen. Allerdings habe ich auch nie nachgespürt, warum ich eben diese Neugierde bei dem Material nicht hatte. Dies hab ich nun nachgeholt:

Bei jenem Blauholz, das ich bei meiner Bestellung bekommen habe, steht am Etikett “Ursprungsland Haiti”. Und da hab ich mein erstes Problem mit dem Material. Ich brauch keine tropischen Hölzer zum Färben, da sträubt sich was in mir. Ich versuche möglichst regionale Pflanzen zu verwenden, da passt mir das Blauholz einfach nicht rein. Jetzt hör ich natürlich schon die ersten kritischen Kommentare von euch: Cochenille und Indigo ist auch nicht regional. – Ja. Da gebe ich euch ein Stück weit recht. Nur sind diese beiden Färbemittel für mich durch nichts anderes zu ersetzten – erstens. Die würde ich persönlich sehr vermissen, Blauholz dagegen nicht. Und zweitens spielt der nächste Punkt in meiner Bewertung eine wesentliche Rolle:

Der nächste kritische Punkt ist die Lichtechtheit. Es ist bei den meisten Färberezepten nachzulesen, dass die Färbungen mit Blauholz angeblich schlecht lichtecht und zum Teil auch mäßig waschecht sind. Da hab ich jetzt mein zweites Problem mit dem Material.

Ich möchte meine Produkte ja auch verkaufen und meine Kunden sollen eine gute Qualität bekommen, so lichtecht wie möglich und so gut waschecht wie möglich. Es macht für mich wenig Sinn, das weit transportierte Ausgangsmaterial Blauholz zu kaufen, wenn ich dann am Ende ein Produkt habe, dass meinen Qualitätsanforderungen nicht entspricht. Es macht für mich wenig Sinn, mir die aufwändige Arbeit mit der Pflanzenfärberei anzutun, wenn mir das Erarbeitete keine Freude bereitet.

Aus diesen Gründen werde ich vermutlich auch weiterhin auf Blauholz verzichten. Und in diesen Gründen liegt für mich auch die Berechtigung für den Einsatz von Cochenille und Indigo. Ich arbeite gerne mit Cochenille und Indigo, ich bin fasziniert von der fast unerschöpfliche Farbausbeute, ich liebe die enorme Vielfalt an Farbnuancen und freu mich über die gute Licht- und Waschechtheit. Ich werde jetzt mal meine eigenen Blauholz-Proben auf Lichtechtheit testen und mir dann ein Urteil fällen.

Das alles ist natürlich meine ganz persönliche Sicht auf die Dinge. Jeder hat andere Prioritäten und sucht sich seine Färbepflanzen nach eigens gesetzten Schwerpunkten aus. Oder noch weiter gegriffen entscheidet jeder für sich, ob mit Pflanzenfarben oder synthetischen Farben gearbeitet wird. Jede Technik hat ihre Vorteile und Nachteile, jeder hat seine ganz persönlichen Gründe, sich für die eine oder andere Variante zu entscheiden. Es ist unsinnig, das eine oder das andere als “schlechter” oder “besser” abzustempeln. Es muß in erster Linie für die passend und stimmig sein, die damit arbeiten.

Projekt: GRAU – 2. Tag: Galläpfel und Weinstein

So, nächster Versuch. Geplant hatte ich ja eigentlich ein helles Grau, Silbergrau, Rauchgrau, wie auch immer. So die Farbe, die unsere Edelstahl-Thermoskanne hat, ein metallisches Silbergrau, so was wollte ich eigentlich färben. Die Eichenrindenfärbung vom ersten Tag war ein sehr schönes Gau, aber jetzt für unseren Zweck eher zu dunkel. Heute also ein Versuch mit Eichengalläpfeln.

Bei den Rezepten mit Galläpfeln habe ich die unterschiedlichsten Mengenangaben nachgelesen. Ich habe mich für zwei Rezepte entschieden, die beide Galläpfel und Weinstein enthalten, allerdings in gerade umgekehrtem Verhältnis. Gefärbt wird bei beiden mit ungebeizter Wolle.

Zuerst zum Färberezept nach Ursula Kircher. Sie färbt 2 % Galläpfel und 5 % Weinstein zusammen mit ungebeizte Wolle im Färbebad. Hier hat mich überrascht, dass sie mehr Weinstein als Galläpfel nimmt. Nach 1 h Färbezeit kommen 3 % Eisen dazu und es wird nochmals 20 min weitergefärbt. Meine Ergebnisse auf Lammwolle, Sockenwolle (Wolle und Ramie) und der Purista (Wolle/Seide/Ramie) sehen wie folgt aus:

GallenRez1klein-2015 (2)

Diese Färbung (oben) ist für meine Begriffe leider sehr violettstichig geworden. Ja, für sich alleine gesehen kann die Farbe durchaus als “grau” bezeichnet werden; wenn man die Wolle aber mit dem Grau aus der Eichenrinden-Färbung (unten links) vergleicht, sticht schon sehr stark der violette Ton ins Auge.

GallenRez1klein-2015 (3)

Also ein weiteres Experiment: Den nächsten Färbeversuch habe ich aus dem Buch von Gretel Feddersen-Fieler entlehnt. Ich habe wieder mit 2 % Galläpfeln, aber dieses mal mit nur 1 % Weinstein und ebenfalls mit ungebeizter Wolle gefärbt. Nach 1 Stunde sind 0,5 % Eisen dazugekommen und es wurde 15 min nuanciert. Erreicht habe ich genau die gleiche Farbe wie beim ersten Rezept mit Galläpfeln. – Paah! Das war ja nun nicht gerade das, was ich wollte, also hab ich die Wolle nochmals nuanciert: diesmal 2 % Eisen in die Flotte und wieder 15 min weiterfärben. Allerdings hab ich da nur mehr den halben Strang ins Färbebad reingegeben, damit der Unterschied zwischen den beiden Nuancierungen sichtbar wird. Die Farbe wurde deutlich dunkler, wurde auch grau, behielt aber einen leichten lila Stich.

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Im Vordergrund die erste Nuancierung, im Hintergrund die dunklere Farbe der zweiten Weiterentwicklung. Unten im Detail nochmals die Sockenwolle.

GallenRez2klein-2015 (9)

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Oben seht ihr die Stränge der 2. Galläpfel-Färbung fein gehaspelt und fertig angeschrieben, da hab ich am Nachmittag bei Sonnenschein fotografiert, darum der etwas andere Ton.

So, kurze Zusammenfassung der beiden Grau-Färbungen der letzten zwei Tage:

Im Vergleich die Lammwolle von links nach rechts: Galläpfel Rezept 1 – Eichenrinde vom 1. Tag – Galläpfel Rezept 2.

 

GallenRez1-Rez2jkein (1)

Fazit: Die Färbungen mit den Galläpfeln sind bei beiden Versuchen deutlich Violett geworden.

Es wäre jetzt noch ein Versuch, nochmals ein Entwicklungsbad zu machen. Wahrscheinlich würde das Grau nochmals dunkler und vielleicht weniger violettlastig werden. Aber eigentlich war ja Hellgrau das Ziel…

GallenRez1-Rez2klein(2)

Eventuell probier ich´s später nochmal mit einem dünneren Färbebad, also weniger Färbedrogen zum Ansetzten der Flotte. Wer weiß: Wenn die Grundfarbe schon deutlich schwächer wäre – wäre vielleicht auch das Grau dann schwächer, also mehr Grau wie Schwarz…?

 

Projekt: GRAU – 1. Tag: Eichen- und Weidenrinde

Die Rezepte mit Eichen- und Weidenrinde sind eigentlich ident: je 200 % gemahlene Rinde und 5 % Weinstein werden über Nacht eingeweicht, dann 1 Stunde ausgekocht. Gefärbt wird ungebeiztes Material. Den ersten Zug habe ich 2 Stunden gefärbt, den zweiten Zug 2,5 Stunden.

Weiterentwickelt habe ich dann mit Eisen, beim 1. Zug habe ich 4 % Eisen verwendet, beim 2. Zug nur mehr 2 % Eisen, beidesmal 15 min bei 80 °C. Die Rezepte für die Rinden habe ich aus dem Buch von Ursula Kircher.

Unten seht ihr den ersten Zug der Eichenrinde auf Lammwolle und Sockenwolle aus Wolle/Ramie. Die Eichenrinde färb ein schönes, warmes Braun. Übrigend duftet es beim Färben herrlich nach Holz.  Das Nuancieren hat ein Dunkelgrau ergeben, das je nach Licht fast schwarz erscheint.

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Oben nochmals die Lammwolle vom ersten Zug, frisch gehaspelt. Auf der Lammwolle wurden die Rindenfärbungen generell intensiver wie auf der Sockenwolle (Wolle-Ramie-Mischung).

Die beiden unteren Stränge sind wieder die Sockenwolle, links der erste und rechts der Zug und ja: es gibt fast keinen Unterschied zwischen den beiden Zügen. Den sieht man wirklich nur, wenn man die beiden Stränge nebeneinander hält: Beim zweiten Zug ist das Grau etwas heller und wirkt eher silberfarben. 

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Die Karte unten ist mein Musterblatt für die Lichtechtheit. Die Karte wird zwischen zwei Holzbrettchen geklemmt, wobei das obere Brett ein Sichtfenster über die ganze Höhe hat, sodass jeweils die Hälfte jedes Wollmusters sichtbar ist. Dann stell ich das ganze in ein Südfenster und lass die Sonne draufknallen. Nach 3 bis 4 Wochen kommt das Musterblatt wieder raus und dann ist ersichtlich, wie lichtecht die Färbung tatsächlich ist. Das Ergebnis wird nachgeliefert!

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Soweit die Färbungen mit der Eichenrinde, dann wenden wir uns der Weidenrinde zu.

Eines vorweg, die beiden Rinden färben beinahe gleich. Das Braun der Eichenrinde ist eher gelblicher, das der Weidenrinde eher rötlicher, hat eine rosa Schimmer. Bei der Seide ist der Unterschied noch besser zu sehen. Die Färbung mit Weidenrinde hat mich an die hautfarbenen Nudetöne erinnert. Auf den nächsten Fotos die beiden Färbungen im Vergleich:

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Oben und unten ist links die Färbung mit der Eichenrinde, rechts die Weidenrinde, deutlich rosiger. Oben die Mischung aus Wolle und Ramie und unten die Lammwolle. Die beiden Abbildungen zeigen jeweis die zweiten Züge.

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Zu den Fotos unten: Bei der Weidenrinde habe ich den zweiten Zug nur mit der Sockenwolle (Wolle-Ramie) gemacht und dann erstaunt festgestellt, dass das Braun des 2. Zuges (im Vordergrund) noch rötlicher und intensiver ist, wie der 1. Zug (hinten liegend). Kann vielleicht daran liegen, dass ich beim ersten Zug die Weidenrinde im Färberbeutel hatte und beim zweiten Zug dann offen im Topf. Der Farbunterschied ist auch auf dem Musterblatt für die Weidenrinden-Färbung gut erkennbar. Sobald ein Brettchen frei ist, kommt auch diese Karte in die Lichtechtheits-Probe!

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Weide-2015klein

 Von oben nach unten: Lammwolle 1. Zug; Sockenwolle (Wolle/Ramie) 1. Zug und 2. Zug

Projekt: GRAU – der Stein des Anstoßes

Katharina macht demnächst den Abschluß ihrer Ausbildung an der Modeschule. Sie hat ihre Kollektion fertig geplant, Teile davon schon angefertigt und möchte nun ausgewählte Stücke mit Naturfarben einfärben. Sehr schön! Das von ihr geplante Rot und Grün macht mir keine Sorgen, das kriegen wir hin, aber das Grau…

Noch nie habe ich mit Naturfarben “Grau” gefärbt. Es war eigentlich auch nie die Nachfrage da. Ich hab daraufhin ein wenig im Internet recherchiert, intensiv meine Färbebücher befragt und mich mit Kolleginnen ausgetauscht, Färberezepte und Farbtabellen gewälzt, verglichen, durchgerechnet und bin zur Erkenntnis gekommen, dass ich – wie mir eine Kollegin prophezeit hatte – um einige Färbeversuche nicht umher kommen werde.

Also habe ich wieder meine Färbebücher befragt, mir brauchbar erscheinende Rezepte rausgeschrieben,  meine Lieferanten durchforstet und verschiedenste Färbedrogen zum “Grau” färben bestellt. Ja, und dann ging´s an Ausprobieren! Und die Ergebnisse davon bekommt ihr in den nächsten Tagen geliefert!

Hurra, die Sonne scheint!

Heute wurde das Sonnenfenster genutzt und ich habe wieder einmal meine Färberkamillen eingesammelt. Die Pflanzen haben in diesem Jahr so viele Blüten, dass das Pflücken schon richtige Arbeit ist. Die Blütenköpfchen werde ich nun sorgfältig als Wintervorrat trocknen und freue mich schon auf die herrlich sonnengelben Färbungen.

Herzlich willkommen!

Ich bin ganz stolz, euch meine neue Seite vorstellen zu können!

Ich freue mich auf euere Besuche und Rückmeldungen und lade euch zum Austausch ein.

Der Begrüßungs-Blumenstrauss besteht aus Wiesenkerbel, der in weiterer Folge zum Einfärben von Seidentüchern und Wollsträngen verarbeitet wurde und ein schönes zartes Gelb färbt.

Die Resultate präsentiere ich euch, sobald die Stränge fertig sind.